Bürgerversammlung in Dietersdorf: Wann kommt der Radweg?

Rappelvoller Saal — Nicht noch einmal 40 Jahre lang warten – 05.07.2014 10:25 Uhr

DIETERSDORF – Der Saal der Freiwilligen Feuerwehr Dietersdorf platzte bei der Bürgerversammlung für die Stadtteile Dietersdorf, Ober- und Unterbaimbach aus allen Nähten. Oberbürgermeister Matthias Thürauf, Bürgermeister Dr. Roland Oeser und einige Referenten standen Rede und Antwort.

Der Weiher in der Ortsmitte von Dietersdorf mausert sich. Was einst ein verwildertes Gewässer war, strahlt nun in saftigem Grün und lädt zum Verweilen ein. Dies ist in vielen Arbeitsstunden und mit einer großen Eigenleistung der Dietersdorfer im Rahmen des Weiherprojekts der Schwabacher Zukunftskonferenz entstanden. Unser Archivbild: Unter der Anleitung von Petra Haußmann und Clemens Rüttinger pflanzten die Schüler der Zwieseltalschule ein Blumenbeet.

Zunächst ging es um den geplanten Geh- und Radweg von Wolkersdorf nach Dietersdorf. Ein Thema, das den Dietersdorfern seit 40 Jahren auf den Nägeln brennt.

Sichtlich genervt über die immer wieder stockenden Planungen forderten die Bürger von Oberbürgermeister Thürauf und Baurat Ricus Kerckhoff endlich eine Lösung mit einem konkreten Umsetzungstermin. Thürauf erklärte, dass die von der Interessensgemeinschaft Dietersdorf vorgelegte Z-Planung (Verlauf: südlich der Ortsverbindungsstraße von Dietersdorf nach Wolkersdorf, das Zwieseltal querend über die alte Zufahrtsstraße zum Heroldsberg und weiter die Waldtrasse bis zur Zwieseltalschule) neben der Nord-, Süd- oder auch Waldvariante die derzeit favorisierte Variante sei.

OB will sich dranbleiben

Thürauf erklärte: „Wir nehmen lieber die zweitbeste Lösung (Anm. der Redaktion: Z-Planung), als dass wir noch mal 40 Jahre warten und planen.“ Das Problem ist nach wie vor, dass viele benötigten Grundflächen in Privatbesitz sind. Thürauf versprach den Dietersdorfern, an diesem Thema „dran zu bleiben“.

Ein weiterer formeller Tagesordnungspunkt war die Dorferneuerung sowie das Weiherprojekt. Der Wettbewerbspreis von 30 000 Euro ging an Dietersdorf, doch dies war kein ausgelobtes Preisgeld, das einfach überreicht werden kann. Die Umsetzung und Bezahlung erfolgt Zug um Zug mit den Baumaßnahmen, erklärte Ricus Kerckhoff den Bürgern.

Reinhold Schleier zeigte den Bürgern die bereits in Eigenregie getätigten Maßnahmen des Weiherprojekts auf. So wurden der Weiher und die Ufereinfassung neu gestaltet und bepflanzt. Ein Barfußpfad wurde angelegt und in Kooperation mit der Zwieseltalschule ein Hochbeet gestaltet.

Offene Maßnahmen rund um den Weiher sind noch der Festplatz, ein neuer Grillplatz, der Steg und weitere Ruheplätze. Die Fertigstellung datierte Schleier auf Ende 2015.

Gleichzeitig stellte er den Antrag auf die Erstellung eines Gesamtkonzepts für die Ortsmitte Dietersdorf mit Umsetzung bis zum Stadtjubiläum 2017. Dann könne Dietersdorf als Referenzort mit Bürger- und Kommunalleistungen beim Stadtjubiläum auftreten. „Dietersdorf ist vorbildlich“, lobte Oberbürgermeister Thürauf das bisher geleistete Engagement.

Breitbandanbindung wäre zeitgemäß

Eine weitere Forderung der Dietersdorfer war ein schnelleres Internet. „Als abseits gelegenes Dorf im Zwieseltal sind wir von einem schnellen Internet abgekoppelt“, erklärten die Bürger. Im Zeitalter des Homeoffice sowie für Firmenvernetzungen wäre dies jedoch eine Grundvoraussetzung. Daher beantragten die Bürger, Dietersdorf von der schnellen Breitbandversorgung nicht abzukoppeln, notfalls soll sich die Stadt Schwabach am Breitbandförderprogramm des Freistaats beteiligen.

Eine Anregung war, dass das Wohngebiet „Hirschenzaun“ mit Hinweisschildern versehen wird, damit Rettungsdienste und Besucher dieses leichter finden können.

Im Hinblick auf Sicherheit im Straßenverkehr, Beleuchtung und Bushaltestelle im Wohngebiet „Vorderer Roter Berg“ verschaffte Oberbürgermeister Thürauf sich ein Stimmungsbild, denn letztendlich werden die Anlieger zu 90 Prozent an den Kosten beteiligt. Innerhalb der Bürgerversammlung gab es zwar eine Zustimmung mit einer großen Enthaltung, jedoch waren nicht alle betroffenen Anwohner des Wohngebietes in der Versammlung, um ein objektives Ergebnis zu erhalten.

Seitens der Stadt Schwabach liegt der Straßenausbau in der Prioritätenliste weit oben.

Weitere Themen waren die subjektiv empfundenen hohen Geschwindigkeiten, die von Verkehrsteilnehmern in einzelnen Ortseingangs- und innerörtlichen Straßen gefahren werden, der Winterdienst in Wohngebieten und die Fahrzeiten der Buslinien.

KLAUS WALDMÜLLER

Mit freundlicher Genehmigung aus dem Schwabacher Tagblatt.

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